Von der Nachkriegszeit bis zur Wende 1989

Zwischen 1945 und 1951 wurde Holz zwecks Kriegsentschädigung – was in Hohenfelde und Ivendorf geschlagen wurde – nach Markgrafenheide gebracht, hauptsächlich Langholz, wie Arthur Beck berichtet. 1946 – die Fahrzeuge der Strandbahn werden in Rostock eingesetzt, die Gleise abgebaut und ebenfalls beim Bau der Linie 4 in Rostock verwendet.

Das Forsthaus in den 60er Jahren

Das Forsthaus in den 60er Jahren

1948 – das Forsthaus gehört immer noch zum Hotel und Konditorei Bechlin aus Warnemünde und wird auf einem Briefbogen als Gasthaus und Fremdenheim geführt. Der Pächter ist Herr Schmalfeldt, er möchte in dieser Zeit auch einen Holzstapelplatz am Kanal auf eigene Kosten urbar machen.

1949 eröffnet eine Konsumverkaufsstelle in Markgrafenheide in einer ehemaligen Garage.

Im September 1949 wird die Kasernenanlage in Markgrafenheide noch immer von der Besatzungsmacht genutzt. Ab 1950 soll sie frei gezogen sein und zur Nutzung als Wohnraum zur Verfügung stehen.

5. Dezember 1949 – die ersten Schüler werden in Markgrafenheide unterrichtet. Die Klassenräume waren in der Albin-Köbis-Straße 6b.

22. Februar 1950 – aus dem Protokoll der Konsumgenossenschaft: „In Markgrafenheide gab der Verkaufsstellenleiter Herr Holm einem ihm bekannten Mädchen 1200 DM zur Einzahlung bei der Bank. Das Mädchen ist mit dem Geld durchgebrannt“. Es wurde beschlossen, diese Angelegenheit örtlich zu regeln.

Anfang der 50er Jahre: die ersten Häuser der Max-Reichpietsch-Straße stehen.

Im Mai 1952 wurde das Jugendheim „Philipp Müller“ den Pionieren und FDJler übergeben. Das Haus wurde in freiwilligen Aufbaustunden von der FDJ-Gruppe aus einer Ruine errichtet. Später war es Hort, Kino und ein Ort für öffentliche Veranstaltungen, auch der Sportunterricht wurde dort durchgeführt. (Historisches zum Haus der Jugend „Philipp Müller“ können Sie hier lesen)

1954 eröffnet das Zentrale Pionierferienlager "Alexej Maressjew"

1954 eröffnet das Zentrale Pionierferienlager „Alexej Maressjew“

1954 eröffnet das Zentrale Pionierferienlager „Alexej Maressjew“ des Chemiefaserwerkes Premnitz. In demselben Zeitraum fällt auch die Eröffnung des Ferienlagers vom Energiekombinat Nord – heute ist es das Strandnest.

1. September 1954 – die erste Schule wird in Markgrafenheide eingeweiht, sie wurde durch die Anwohner in vielen freiwilligen Aufbaustunden errichtet. (Näheres zum Aufbau der Schule finden Sie in diesem Artikel)

Im Sommer 1955 – die ersten Camper lassen sich im Küstenwald nieder. In den folgenden Jahren entsteht der Zeltplatz Markgrafenheide, einer der bekanntesten Zeltplätze in der DDR.

1957 erinnerte man sich mit Baubeginn des Überseehafens an die Kanaltrasse zu Recknitz und Peene. Die Ostsee-Zeitung schrieb in jenen Oktobertagen: “Die weitere Planung ab 1960 sieht die Schaffung eines Binnenschifffahrtskanals zwischen Breitling und dem Saaler Bodden vor, der die Abfuhrmöglichkeit in die Berliner Richtung entscheiden verbessern soll“. Zu Beginn des Jahres 1962 begann man nun wirklich mit dem Bau des Kanalprojektes. An drei Punkten (Markgrafenheide, Törfbrücke, Dändorf) gruben sich Schwimmbagger in den Heidewald. In der Presse war zu lesen: “Nach seiner Fertigstellung soll er die Durchfahrt von 1.000 Tonnen-Schiffen ermöglichen..” Am Ende des selben Jahres ließ man das begonnene Projekt still einschlafen.

Im selben Jahr begann man mit dem Bau der Max-Reichpietsch-Straße auf dem Gelände des Schulsportplatzes, ein neuer Sportplatz wurde versprochen doch dauerte es einige Jahre bis dieses Versprechen eingelöst wurde. In dieser Zeit wurde der Sportunterricht auf einer kleinen sandigen Fläche abgehalten.

1959 wird das Ferienlager des Rostocker Nahverkehrs eröffnet. Das Objekt wurde im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes durch Kollegen des Betriebes errichtet. Es erhielt den Namen “Geschwister Scholl”.

Da die Schülerzahlen gestiegen waren, wurde 1960 mit einem Schulerweiterungsbau begonnen, dies geschah auch wieder auf einem Ruinenkeller. Wie schon bei der ersten Grundschule wurden auch hier wieder viele freiwillige Aufbaustunden geleistet, unterstützt wurde alles von der Warnowwerft.

In den 60er Jahren wird Markgrafenheide weiter touristisch erschlossen. Mehrere Betriebe errichten Ferienheime, so z.B. die Wasserwirtschaft im Waldweg (abgerissen und heute stehen dort Ferienwohnungen), die VEB Deutsche Seebaggerei “Klaus Störtebecker (1999 abgebrannt) und Energiekombinat Nord im Dünenweg (heute Strandnest), VEB Industrieprojektierung Rostock, GHG Lebensmittel (nach der Wende abgerissen) und der VEB Waschgerätewerk Schwarzenberg betreibt den Forstfuhrmannshof.

Die Belegschaft des Konsums

Die Belegschaft des Konsums

1963 wird der Konsum in Markgrafenheide gebaut.

Am 01.09.1963 wird der Schulerweiterungsbau fertiggestellt. In ihr befinden sich 5 Klassenräume, der Kindergarten und im Keller die Schulküche, der Essensaal und der Werkraum.

1966 wird der „Krakus“ als Provisorium für die Strandversorgung errichtet.

1976 – In Markgrafenheide existiert vor der Gaststätte “Waldeslust” noch immer der Bahnsteig Heide-Eck.

1977 wird der Gemüsekonsum am Konsum angebaut.

1984 – Der Neubau der Schule wird von den Kindern in Besitz genommen.

Von Zeitzeugen wird berichtet, dass bis Ende der 80iger Jahre ein Gedenkstein im Dünenweg für Friedrich Ludwig Jahn – dem Turnvater – stand, aufgestellt wurde er wahrscheinlich vom Turnerbund die im Dünenweg eine Halle in den 30er Jahren besaßen.


Weiter mit der Geschichte von 1990 bis zur Gegenwart…

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